KREISVERBAND CUXHAVEN

02.10.2023

„Alpha-E“ ist Nachteil für Bremen und Nordwestniedersachsen!

VCD Niedersachsen: „Alpha-E“ ist Nachteil für Bremen und Nordwestniedersachsen!
„Umroutungen“ verdrängen Bremer und Wilhelmshavener Verkehre
Hannover, 28.09.2023. Der VCD Niedersachsen weist darauf hin, dass ausreichende Bahn-Kapazitäten zwischen Hamburg und Hannover auch für Nordwestniedersachsen und Bremen ein Gewinn sind. Er widerspricht damit der Behauptung von Neubaugegnern, ein Neubau entlang von A 7 und B 3 ginge zu Lasten Bremens und Nordwestniedersachsens. „Wenn die Hamburger Verkehre nicht direkt abgewickelt werden können, verdrängen sie zwischen Hannover und Verden Güterzüge von und nach Wilhelmshaven und Bremerhaven!“ so VCD-Landesvorsitzender Martin Mützel.
Im Bahnprojekt „Alpha-E“, wie es das „Dialogforum Schiene Nord“ mehrheitlich empfohlen hat, wird eine Entlastung zwischen Hamburg und Hannover durch die „Umroutung“ von Zügen vorgesehen, es sollen teils erhebliche Umwege gefahren werden, um Aus- und Neubaumaßnahmen in der Heide zu vermeiden. An erster Stelle steht dabei eine Führung Hamburg – Rotenburg – Verden – Hannover, südlich von Verden wird damit die Strecke Bremen – Hannover in Anspruch genommen.
Dieser Abschnitt ist bereits heute gut belegt. Die vor einigen Jahren noch durchgehenden Nahverkehrszüge Rotenburg – Verden – Bielefeld wurden bereits zwischen Verden und Nienburg aufgegeben, um die Streckenkapazität zu schonen. Aus demselben Grund scheitert bislang ein 30-min-Takt auf dem RE 1 zwischen Bremen und Hannover. Mützel: „Wenn die Ideen des Dialogforums umgesetzt werden würden, stünde noch weniger Kapazität für Bremen, Oldenburg und Wilhelmshaven zur Verfügung. Wenn es zwei zusätzliche Gleise zwischen Hamburg und Hannover gibt, wird der Engpass entlastet.“
Als weitere „Umroutung“ wird im „Alpha-E“-Konzept vorgeschlagen, Güterzüge von Maschen nach Südosten über die überlasteten Elbbrücken, durch Hamburg, über die Berliner Strecke nach Wittenberge und von dort nach Magdeburg zu führen. Nach Ansicht des VCD ist ein solcher Umweg über mehrere Engpässe weder marktfähig noch betrieblich sinnvoll umsetzbar.
Aber selbst mit den Umroutungen werden die Kapazitätsvorgaben aus dem Bundesverkehrswegeplan nicht erreicht. Der VCD fordert daher, die Kapazität von zwei zusätzlichen Bahngleisen zwischen Hamburg und Hannover zur Verfügung zu stellen. Der VCD weist darauf hin, dass eine Neubaustrecke entlang von A 7 und B 3, wie sie von der Bahn favorisiert wird, auch für Güterzüge Bremen – Soltau – Lehrte genutzt werden kann und damit zusätzliche Kapazitäten auch für den Nordwesten bereit stellt.