Aus den zuletzt erschienenen Artikeln in der hiesigen Zeitung entstand für viele der Eindruck, es könne nur die Landwirtschaft auf der einen Seite oder einen wirksamen Klima- und Moorschutz auf der anderen Seite geben. Ein Szenario, bei dem keine Landwirtschaft mehr geht und viele Höfe geschlossen werden?  Dazu noch unsinnige Vergleiche mit Autofahrten um die Welt oder Shopping-Flügen in die USA. So kann Klimaschutz nicht gehen!

Wir brauchen keine Sündenböcke und auch kein Ausspielen der Interessen gegeneinander, sondern eine Landwirtschaft der Zukunft,  die das Notwendige miteinander verbindet: Gute und gesunde Lebensmittel erzeugen, die Natur und das Klima schützen und gleichzeitig ein preislich gutes Auskommen der Landwirte, damit diese Arbeit auch fair bezahlt werden kann.  Wir brauchen ein Miteinander von Landwirtschaft und Klimaschutz, wozu auch ein verbesserter Schutz von Moorböden gehört, weil sie besonders viel Kohlendioxyd speichern können. Das geht nicht ohne Veränderungen: weniger Dünger, weniger Gülle, weniger Beweidungsdichte, auch einige Teilflächen, die aus der Nutzung genommen werden müssen. Dafür ist die vom Bundesumweltministerium vorgelegte Moorschutzstrategie ein wichtiger Diskussionsentwurf. In Niedersachen ist gerade vom Landtag ein Weg zu mehr Naturschutz in der Landwirtschaft vereinbart worden. Darin ist auch geregelt, dass Landwirten Ausgleichszahlungen für bestimmte Maßnahmen zustehen.  Es gibt bereits viele Forschungsprojekte im Land, wo Wege für ein Miteinander von Moorschutz, Wiesenvogelschutz und landwirtschaftlicher Nutzung von Flächen entwickelt werden. Landwirtschaft der Zukunft geht nicht nur mit dem Klimaschutz,  sie braucht ihn auch als Grundlage, etwa für einen gesunden Wasserhaushalt im Boden. Die letzten Dürresommer haben gezeigt, welche Folgen der Klimawandel für die Landwirtschaft hat. Ziele der Grünen nach der kommenden Bundestagswahl sind daher unter anderem,  eine faire und auskömmliche Bezahlung landwirtschaftlicher Leistungen sicherzustellen, die mehr Betrieben auch ökologische Bewirtschaftungsformen und den Schutz bestimmter Flächen ermöglicht.

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